Wie bekannte Größen der deutschen Literaturgeschichte beherrscht auch der Hamburger Künstler Capillaro den Spagat zwischen Medizin und freier Kunst meisterhaft. Neben der Medizin ent wickelte der promovierte Arzt sehr früh eine starke Leidenschaft für die Fotografie, wobei er sich seine spezielle Technik und künstlerische Handschrift autodidaktisch aneignete. Während unzähliger Studienaufenthalte in Marseille, New York, Nizza, Paris und Kamerun schuf er atemberaubende und neue Perspektiven dieser bekannten Städte und Landschaften. Die Vorgehensweise bei der Motivsuche wie auch beim Erarbeiten der Fotografien ist ebenso imposant wie die Werke selbst. Frei von Höhenangst klettert der Künstler an den  Außenflächen von Wolkenkratzern in New York entlang oder auf die höchsten Maste verschiedener Riesensegler hinauf, um in schwindelerregender Höhe seine Kamera zu platzieren und seine Bilder zu kreieren.

 

Mit seiner individuellen Bildsprache schuf Capillaro eine unnachahmliche Bild ästhetik, die man zuvor noch nie zu sehen bekam. Die sogenannte „Vertikalographie“ – wie es der Künstler ausdrückt–ermöglicht dem Betrachter, in einem Bild 

verschiedene Ansichten und gegensätz liche Fluchtpunkte gleich zeitig wahr zunehmen. „Der Betrachter sieht alles und alles

zugleich – eine Art optische Globalisierung des Blicks, die Dinge zeigt, die vorher verborgen waren.“ (FAZ, 2005)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             

Neben den unzähligen Ansichten von New York, die inzwischen ein sechsjähriges Projekt umfassen, arbeitet er zielstrebig sein Schiffsthema aus, welches die letzten Großsegler dieser Welt in der Capillaro-Manier porträtiert. Die von  ihm ent wickelte, einzigartige Kameratechnik und sein geübtes Auge entlocken den Riesenseglern bizarre und beeindruckende Ansichten,  die diesen ehrwürdigen Schiffen ein einmaliges Denkmal setzen. Neben der Vollendung dieses Vorhabens stehen bereits neue, kreativ konzipierte Folgeprojekte an, die mit einem radikalen Themenwechsel überraschen werden. Capillaro „will den Betrachter mit seinen ungewöhnlichen Bildern dem Boden entreißen, ihn in einen Rausch futuristischer Raum-Zeit-Verwerfungen versetzen, in dem sich Bekanntes als unwahrscheinlich, Gemeines als grandios zeigt.“  (o.T. Magazin 2011)

 

Wer etwas mehr über das erstaunliche Wirken des Hamburger Künstlers erfahren möchte, kann ihn in seinem Atelier in der Hafencity besuchen, welches am Wochenende stets für Besucher geöffnet ist.

 


 

Beispiele für Bildgrößen und installierte Werke des Künstlers Capillaro